Die AG Reederei Norden-FRISIA setzt bei Ihrer Flottenpolitik den Fokus auf das Thema Nachhaltigkeit und hat bereits in der Vergangenheit regelmäßige Modernisierungen und Neumotorisierungen ihrer Fährschiffsflotte umgesetzt, einschließlich der Inbetriebnahme eines 100% Elektrokatamaran.
Im Rahmen des NaMKü-Projektes soll nun das Bestandsschiff FRISIA I modernisiert werden. Als erstes Schiff der Flotte wird die FRISIA I mit einem Diesel-elektrischen Hybrid-Antrieb ausgestattet.
Dazu werden sämtliche Haupt- und Hilfsmaschinen entfernt und durch Diesel-Generatoren sowie ein Hybridbatteriesystem ersetzt. Ein weiterer Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie der Reederei ist die Eigenstromversorgung. Der Solarpark auf den FRISIA-Parkplätzen in Norddeich erzeugt den benötigten Strom zum Aufladen des Hybridbatteriesystems während der Liegezeit im Hafen. Mittels der Modernisierung der FRISIA I und der Deckung ihres Energiebedarfs durch den Solarpark wird der ökologische Fußabdruck der Reederei weiter reduziert.
📷: Reederei Norden-Frisia
Weiterlesen Die Delft Schiffahrt wird vier derzeit im Bau befindliche Neubauten nach Ablieferung mit Windassistenzsystemen des Typs VentoFoil ausstatten. Diese vertikalen, tragflächenähnlichen Starrsegel nutzen den Wind, um zusätzlichen Vortrieb zu erzeugen. Dabei wird Luft über die Oberfläche der Flügel geleitet, wodurch ein Druckunterschied entsteht, der das Schiff vorwärtsbewegt.
Dank ihrer hydraulischen Klappbarkeit beeinträchtigen diese weder den Lade- und Löschbetrieb noch die Einsatzgebiete der Schiffe. Die Nachrüstung ermöglicht es, die vier Schiffe mit ihrem energieeffizienten Design noch verbrauchsärmer zu betreiben, um so Treibstoff und Emissionen einzusparen. Die vier Projekte sind am 01.01.2025 gestartet.
Weiterlesen Die Aktien-Gesellschaft „EMS“ betreibt den Schiffslinienverkehr zur Nordseeinsel Borkum sowie mit dem Tochterunternehmen Reederei Cassen Eils Richtung Helgoland und Neuwerk. Die Reederei setzte frühzeitig auf umweltfreundliche Antriebstechnologien und nahm unter anderem den High-Speed-Katamaran NORDLICHT in Dienst. Bei den kleineren Einheiten wird auf Elektromobilität umgestellt, so dass nun gleich zwei Schiffe umgebaut werden sollen:
Das Fahrgastschiff MS WEGA II ist 23 m lang und 6 m breit und ist für bis zu 150 Passagiere zugelassen. Das Fahrgastschiff MS STÖRTEBEKER ist 30,5 m lang und 6,3 m breit und für bis zu 172 Passagiere freigegeben. Beide Schiffe bieten Fahrten in das Weltnaturerbe Wattenmeer an ebenso wie Fahrten zu Leuchttürmen, benachbarten Inseln und Seehundbänken.
Das Konzept umfasst die Umrüstung des Hauptantriebes auf Elektromotoren, die durch ein speziell angepasstes Batteriesystem mit Energie versorgt werden und eine Gesamtkapazität von 400 kWh aufweisen. Im Vordergrund steht damit für beide Schiffe die Verbesserung ihrer Umwelteigenschaften. Darüber hinaus ist auch die Verringerung von Motorgeräuschen im Weltnaturerbe Wattenmeer von besonderer Bedeutung.
📷: AG EMS
Am 01.01.2025 ist eine weitere Projektgruppe im Rahmen des Förderprogramms NaMKü gestartet. Die HS Bereederungs GmbH & Co. KG hat mit der Umsetzung von acht Projekten zur Installation von Windassistenzsystemen begonnen. Die Reederei hat sich zum Ziel gesetzt, die Ausrüstung von Schiffsneubauten dahingehend zu realisieren, dass sie bereits kurzfristig einen Beitrag zur Erreichung der gesteckten Klimaziele leisten können. Dabei soll nicht die Investition in Technik und Treibstoffe im Vordergrund stehen, die aktuell noch keine Betriebsreife erlangt haben.
Das Vorhaben der HS-Schiffahrt Gruppe fokussiert sich darauf, mithilfe von bereits existierender Technik ein nach aktuellem Stand der Technik gebautes Schiff so zu verbessern, dass direkt nach Fertigstellung mit der energieeffizienteren und schadstoffärmeren, wirtschaftlichen Nutzung begonnen werden kann. Mit dem Einbau des Windassistenzsystems auf den acht Eco Freighter 7000 Neubauten leistet die Reederei HS Bereederungs GmbH & Co. KG einen weiteren Beitrag zur Flottenentwicklung hin zu emissionsärmeren Schiffen und damit zur Dekarbonisierung.
Weiterlesen Im Januar 2025 hat die Reederei John T. Essberger mit Sitz in Hamburg mit der Modernisierung von fünf Schiffen begonnen. Ziel der Vorhaben ist es, den Kraftstoffverbrauch der einzelnen Schiffe nachhaltig zu reduzieren.
Dafür werden verschiedene Modernisierungsmaßnahmen durchgeführt, die die Energieeffizienz der Schiffe signifikant verbessern. Geplant sind unter anderem die Installation von Propeller-Boss-Cap-Fins, um die Effizienz des Propellers zu erhöhen sowie eine automatische Kombinationssteuereinheit, die den Propeller-Anstellwinkel und die Drehzahl der Hauptmaschine kontinuierlich optimiert.
Darüber hinaus soll eine spezielle Unterwasserfarbe, den Reibungswiderstand des Schiffes verringern. Die genannten Maßnahmen tragen gemeinsam dazu bei, den ökologischen Fußabdruck der Schifffahrt zu verringern und die Betriebskosten der involvierten Schiffe zu senken.
📷: E&S Tankers
Weiterlesen Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) hat seine Unterstützung für die deutsche Küstenschifffahrt auch im Jahr 2024 mit zwei Förderaufrufen erfolgreich fortgesetzt. Ab Januar 2025 werden 53 neue Projekte mit einer Zuwendung in Höhe von 26,6 Mio. Euro gefördert. Die Fördermittel werden weiterhin in die Modernisierung von Bestandsschiffen sowie in die Ausstattung von Neubauten mit innovativer und technologisch führender Ausrüstung investiert.
Der Schwerpunkt der Projekte liegt auf der Integration von sauberen bis hin zu emissionsfreien Antriebssystemen zur Reduzierung von Treibhausgas- und Schadstoffemissionen, sowie auf Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz. Der Energieverbrauch wird dabei durch hydrodynamische und motorinterne Verbesserungen sowie durch den Einsatz von Windassistenzsystemen gesenkt. Erstmals wird auch ein Projekt unterstützt, das mithilfe von maschinellem Lernen die Energieeffizienz des Antriebssystems verbessert.
Der Einsatz erneuerbarer Kraftstoffe, elektrischer und hybrider Antriebssysteme sowie die Optimierung der Energieeffizienz tragen wesentlich zur Reduzierung von Treibhausgasen und Luftschadstoffen bei. Dies ist ein wichtiger Schritt, um die Klimaschutzziele der Bundesregierung zu erreichen.
Das BMDV konnte somit die seit vier Jahren erfolgreiche Förderung deutscher Schiffseigner im vergangenen Jahr fortsetzen und die deutsche Küstenschifffahrt konsequent auf dem Weg zur Dekarbonisierung unterstützen. Im Rahmen des Förderprogramms „Nachhaltige Modernisierung von Küstenschiffen (NaMKü)“ werden insgesamt 67 Projekte mit einem Fördervolumen von 59,1 Mio. Euro gefördert. Die Projekte erreichen eine jährliche Einsparung von 111.000 Tonnen CO2.
Für die maritime Branche bilden die Fördermittel eine wichtige Grundlage für die nachhaltige und technologieoffene Modernisierung der deutschen Küstenschifffahrt. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutz-, Luftreinhaltungs- und Nachhaltigkeitsziele. Die Mittelabflüsse für die bereits gebundenen Projekte erfolgen bis Ende 2027. Zukünftige Förderaufrufe stehen derzeit unter dem Vorbehalt des kommenden Haushaltsaufstellungsverfahrens.
In Kürze werden an dieser Stelle die einzelnen Projekte detailliert vorgestellt.
Hier geht’s zur Pressemitteilung des BMDV.